Feuerwehr Schwanau

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Pressespiegel

Großübung in Schwanau- Ottenheim.

Wenn der Bauernhof brennt... Übung der Gesamtwehr Schwanau
Auch »Verletzte« gab es bei dem »Brand« in Ottenheim.


Über 100 Einsatzkräfte waren bei der Schwanauer Gesamtwehr-Übung im Einsatz. Das Szenario, mit Unterstützung aus Lahr und Rust bewältigt, thematisierte diesmal den Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Ottenheim.

Landwirtschaftliche Anwesen des Rieds, nicht selten bis zu 200 Jahre alt, bieten im Brandfall ein besonders dramatisches Gefahrenszenario. Gerade nach langer Trockenheit gehen alte Gebäude buchstäblich wie Zunder in Flammen auf. Ein solches Szenario im Hinterkopf zu behalten, noch dazu im Verbund mit einer engen, verwinkelten Bebauung und einer schwierig sicherzustellenden Wasserversorgung – das waren Hauptaspekte bei der Schwanauer Gesamtwehr-Übung am Samstagnachmittag.

»Jede Menge Technik«

Angenommen wurde ein durch Kurzschluss in Brand geratener Schlepper auf dem Ottenheimer Reitterhof – das Feuer griff auf die Scheune über. Ein vorbeifahrender Passant alarmierte die Wehr. Via Leitstelle Ortenau wurden unmittelbar beide Löschzüge der Schwanauer Gesamtwehr sowie die Lahrer Drehleiter angefordert, ebenso die Wehren aus Meißenheim, Rust (samt neuer Drehleiter), Kappel-Grafenhausen sowie das DRK Meißenheim/Schwanau.

Über zehn Fahrzeuge waren im Einsatz. »Heute bekommen Sie jede Menge Technik im Einsatz zu sehen«, kündigte Gesamtwehrkommandant Bernd Leppert während der Vorbesprechung an. Aufgrund der schwierigen Wasserversorgung unterteilte die Einsatzleitung um Michael Götze drei Handlungsabschnitte. In der Unterdorfstraße, dem Zentrum des Geschehens, versahen die Abteilungen Ottenheim und Allmannsweier als Löschzug eins (Ausrückebereich eins) Menschenrettung und Brandbekämpfung. Auch die Lahrer Drehleiter gehört hier dazu.

Teile des ersten Löschzugs unterstützten Löschzug zwei (Abteilungen Nonnenweier/Wittenweier) bei Riegelstellungen, um die umliegenden Gebäude zu schützen. Löschzug zwei versah die Löschwasserversorgung für die Lahrer Drehleiter, stellte zudem Atemschutzträger für Löschzug eins ab. Von Westen her (Abschnitt Weiher- und Wilhelmstraße) baute die Meißenheimer Wehr eine Löschwasserversorgung auf und speiste die Ruster Drehleiter bei der entsprechenden Riegelstellung. Die aus Scheune und Gebäuden geborgenen »Verletzten« wurde durch die Mitglieder des DRK versorgt.

Rund anderthalb Stunden ging die Übung, die abgerundet wurde durch einen ausgiebigen Rundgang für die zahlreichen Besucher (darunter auch eine Delegation aus der Schwanauer Partnergemeinde Euba). Der weitläufige rückwärtige Bereich des Reitterhofs musste durch enge Zugangswege angefahren werden, was für die Ruster Drehleiter keine Kleinigkeit bedeutete. Rust und Kappel-Grafenhausen bilden seit zwei Jahren mit Schwanau den »Führungstrupp Rhein-Süd«, unterstützen sich gegenseitig unter anderem im Brandfall. Auch den Rettungskräften konnte bei ihrer Arbeit hautnah über die Schulter geschaut werden.

»Zum diesjährigen Szenario hat uns der Brand auf dem Anwesen Benz im Mai einen wichtigen Anstoß geliefert. Ältere landwirtschaftliche Areale sind ein Areal, über das wir als Wehr Bescheid wissen müssen, um im Einsatzfall vorbereitet zu sein. Daher war die heutige Übung enorm wichtig«, erläuterte Bernd Leppert. Am Ende wurde eine gelungene Übung geboten, in deren Verlauf taktisch das eine oder andere Mal improvisiert werden musste. Im Griff hatte das Wehr-Kollektiv die Situation dabei jederzeit.


Autor:
Thorsten Mühl